Behandlungsdauer | 1 Stunde |
Betäubungsart | Örtliche Betäubung mit Dämmerschlaf |
Klinikaufenthalt | Ambulant |
Nachbehandlung | 2 – 3 Tage Kompressionsverband |
Empfohlene körperliche Schonung | 1 Woche |
Gesellschaftsfähig | nach 1 Woche |
Sport möglich nach | 4 – 5 Wochen |
Preis / Kosten inklusive Kontrollen bis zu 1 Jahr | CHF 4’800.- |
Zu viel zu schwitzen ist sehr unangenehm. Oft geht es hier vorwiegend um axilläres Schwitzen, das heisst die Achselhöhlen sind betroffen. Es handelt sich um eine Fehlregulation des Körpers, diese kann hormonell bedingt sein (z.B. Schilddrüse, Geschlechtshormone) oder bei neurologischen Krankheiten begleitend sein.
Übermässiges Schwitzen, sogenannte Hyperhidrosis oder Hyperhidrose, kann aber auch ohne körperliche Erkrankungen vorkommen. Betroffene leiden oft stark darunter. Einerseits der unangenehme Geruch durch die Schweisssekretion, andererseits die ständige Nässe welche oft einen mehrfachen T-Shirtwechsel am Tag nötig macht und sowohl im Berufs- als auch im Privatleben stark einschränkt. Bei starkem Schwitzen an den Händen besteht Angst vor dem Begrüssen mit Händedruck, dies kann insbesondere in der Geschäftswelt zu einem Problem werden.
Die Nähe zu anderen Menschen wird bei Hyperhidrose gemieden. Betroffen sind ca. 5% der Schweizer Bevölkerung. Mit einem ersten Behandlungsschritt wird versucht das übermässige Schwitzen zu vermindern. Hier stehen an erster Stelle Aluminiumchlorid-haltige Lösungen und Deos. Diese helfen aber nicht in jedem Fall, manchmal verlieren sie auch ihre Wirkung.
Als nächsten Therapieschritt kommt der Einsatz von Botulinumtoxin in Frage. Dabei handelt es sich um kleine Injektionen mit feinen Nadeln, wodurch dann durch das Botulinumtoxin die Signalübertragung blockiert wird für einige Monate. Der Eingriff kann eventuell von der Krankenkasse übernommen werden, muss aber sicherlich nach einigen Monaten (ca. 6-12 Monaten) wiederholt werden, da die Wirkung verloren geht. Diese Lösung ist nicht dauerhaft, kann aber an Achseln, Händen und Füssen durchgeführt werden.
Sollte eine Behandlung mit Botulinumtoxin nicht erwünscht sein oder eine definitive Lösung erfolgen, ist Schweissdrüsen entfernen, das bedeutet im engeren Sinne die Schweissdrüsen absaugen, die beste Behandlungsoption. Dabei werden die Schweissdrüsen in den Achselhöhlen mit Hilfe einer speziellen Kanüle abgesaugt. Diese Saugkürettage Technik findet auch beim Fettabsaugen Anwendung.
Die Schweissdrüsen Absaugung ist verglichen zu früheren Operationen gegen Hyperhidrose sehr schonend und macht sehr selten und geringe Komplikationen. Prof. Shafighi führt Schweissdrüsen entfernen durch Schweissdrüsen absaugen nun seit über 10 Jahren routinemässig durch. Im Gegensatz zu Behandlungen mit Botulinumtoxin gegen übermässiges Schwitzen ist das Absaugen der Schweissdrüsen eine dauerhafte Lösung.
Der Eingriff: Schweissdrüsenabsaugung – Schweissdrüsen absaugen
Schweissdrüsen absaugen funktioniert durch eine spezielle Saugkürettage. Diese kann in Lokalanästhesie bzw. Tumeszenz-Lokalanästhesie durchgeführt werden. Durch die Tumeszenz-Lösung erfolgt eine Hydrodissektion, die Schweissdrüsen und das Gewebe werden aufgelockert. Die Kanüle wird über winzige Hautschnitte (5mm) eingeführt. Von dort aus kann ein grosser Teil der Schweissdrüsen abgesaugt werden. Die örtliche Betäubung ist absolut ausreichend, der Eingriff selbst dauert ca. 45 Minuten. Es handelt sich um einen ambulanten Eingriff.
Nachsorge: Schweissdrüsenabsaugung – Schweissdrüsen entfernen
Zur Nachbehandlung von Schweissdrüsen absaugen ist eine körperliche Schonung für einige Tage empfehlenswert. Sie werden während dieser Zeit einen leichten Kompressionsverband erhalten, der die Heilung und Abschwellung unterstützt. Im weiteren Heilungsverlauf werden kaum sichtbare Narben entstehen bei den Zugangswegen der Saugkürette (ca. 5mm).
Kosten der Schweissdrüsenabsaugung
Eine Schweissdrüsenabsaugung kann von der Krankenkasse übernommen werden sollte es sich um eine medizinische Indikation handeln. Dies wird durch eine Kostenanfrage bei der entsprechenden Krankenkasse im Vorfeld geprüft. Dabei können Kosten teilweise oder ganz übernommen werden. Der Eingriff kostet ca. 4800.- SFR.
Häufig gestellte Fragen zu Schweissdrüsenabsaugung
Welche Ergebnisse der Schweissdrüsenabsaugung kann ich erwarten?
Das Minimalziel der Behandlung ist eine Normalisierung des Schwitzens. Dies wäre aus unserer Sicht dann erreicht, wenn sich bei körperlicher oder seelischer Belastung Schweiß bildet. Im besten Fall sind die Patienten nach der Behandlung selbst bei körperlicher oder seelischer Belastung in den behandelten Arealen trocken.
Wann kann ich nach dem Schweißdrüsen entfernen wieder arbeiten?
Kaufmännische Tätigkeiten können ein bis zwei Tage nach dem Eingriff wieder aufgenommen werden. Die Aufnahme von körperlich anstrengender Tätigkeit muss im Einzelfall abgestimmt werden.
Habe ich nach der Operation Schmerzen?
Das Schmerzempfinden ist sehr individuell und hängt von individuellen Faktoren ab. Diese werden mit Ihnen in einem persönlichen Gespräch geklärt.
Wie lange dauert der Heilungsverlauf vom Schweißdrüsen entfernen?
Der gesamte Heilungsverlauf hängt von Ihren persönlichen Voraussetzungen ab und kann ca. 4 bis 6 Wochen dauern.
Schwitzt man nach dem Eingriff überhaupt nicht mehr unter den Achseln?
Ziel ist eine Normalisierung des Schwitzens, nicht ein völliges „Austrocknen“. Patienten schwitzen nach dem Eingriff weiterhin, jedoch lediglich in normalem Masse.
Wie stark ist der Effekt der Operation?
Durch die Schweissdrüsenabsaugung kann in der Regel eine beträchtliche Reduktion der Schweisssekretion in der Achsel erreicht werden. Reste der Schweissdrüsen können regenerieren, wodurch eine geringe Schweisssekretion wiederkommen kann. Das Ziel ist normal zu schwitzen. Das wird in der Regel erreicht.
Ab welchem Lebensalter kann oder sollte man frühestens eine Schweissdrüsenentfernung durchführen?
Ab etwa dem 16. Lebensjahr empfiehlt sich ein solcher Eingriff.
Tritt die Neigung zu vermehrtem Schwitzen nach dem Eingriff dafür dann an anderen Körperteilen auf, wie z. B. Hände, Füsse, Gesicht?
Nein, eine solche „Verlagerung“ des Schwitzens wird nicht beobachtet.